Heimholer aus Sydney – „Spirit Of Austria“ bittet um Landeerlaubnis

Einmal Australien und zurück – in Zeiten des Coronavirus.

Meine Reise nach Australien mit meinem Mann, um meine Schwester dort zu besuchen, war lange geplant und musste leider, aufgrund der aktuellen Krise, vorzeitig beendet werden.

Unser Plan: Eine 3 Tagestour zu Uluru und den umliegenden Nationalparks und danach mit dem Camper den Stuart Highway entlang nach Süden und die Great Ocean Road nach Melbourne. Und dann noch eine Woche Tasmanien.

Bei unserer Reise hatte wir das Glück, dass sich dieser Plan – bis auf die letzte Woche Tasmanien – auch wirklich umsetzen lies. Wir sind immer, einige Tage vor Inkrafttreten der Restriktionen, über die Landesgrenzen geschlüpft. Es waren die ganze Reise über leere Straßen und – außer uns – kaum Touristen. Eigentlich ganz angenehm. Aber je weiter wir in den Süden kamen, desto mehr Geschäfte und Touristenattraktionen hatten schon geschlossen.

Als wir aus dem Outback dann wieder in die Ballungszentren kamen, mussten wir feststellen, dass mittlerweile alle Fluglinien den Flugverkehr von/nach Australien einstellen mussten. Damit war leider auch unser geplanter Rückflug storniert. Zum Glück standen wir immer wieder in Kontakt mit dem Außenministerium und konnten uns einen Platz beim Heimholer-Flug aus Sydney ergattern.

Am 31.3 fand dieser berühmte Flug statt.

Der Flughafen in Sydney war schon komplett abgeriegelt, man konnte ihn nur noch mit Bestätigung der Botschaft – die uns in einem Mail geschickt wurde – betreten. Nach einer längeren Vorbereitungszeit beim CheckIn fand dieser dann sehr zügig statt. Während der gesamten Zeit wurde der 1,5 m Abstand zu anderen Personen immer wieder kontrolliert und eingefordert (auch zwischen Ehepartnern 😉 ). Der Gang durch den menschenleeren Flughafen zum Gate war dann fast ein bisschen unheimlich.

Beim Boarding bekam dann jeder noch einen Mundschutz, der auch den ganzen Flug über getragen werden musste. Auf dem Sitzplatz wartete dann die nächste Überraschung: Laut vorangegangener Info-Mail war der gesamte Flug zur Selbstverpflegung ausgeschrieben, aber auf den Sitzen fanden sich trotzdem kleine Lunchpakete. Auch beim Zwischenstopp in Penang (hier durften wir, während der 1,5 Stunden Betankung, das Flugzeug auch nicht verlassen) bekamen wir wieder ein Lunchpaket und eine große Flasche Wasser pro Person.

Diese Bemühungen um Normalität waren toll. Vor allem da durch die Restriktionen auch kein Board-Service möglich war. Wir erfuhren auch, wie schwierig es war überhaupt eine Landegenehmigung für diesen Heimbringer zu bekommen. Das ging nur dadurch, dass das Flugzeug als Regierungsmaschine deklariert wurde.

Alles in Allem war der Flug recht angenehm. Und um kurz vor drei Uhr morgens landeten wir in Wien. Dort gab es dann noch einen kurzen Gesundheitscheck, danach konnten wir schon auf den ersten Zug nach Hause warten.

Der ganze Flug wurde von einer Mitarbeiterin des Außenministeriums begleitet, die uns immer wieder mit wichtigen Infos versorgt und nötige Vorkehrungen für Weiterreisende getroffen hat.

Vielen Dank an die Mitarbeiter der Botschaft in Canberra, des Außenministeriums und der AUA, die sich freiwillig dazu bereit erklärt haben, uns „Gestrandeten“ aus der ganzen Welt nach Hause zurück zu holen und den Flug so angenehm wie möglich gemacht haben.

Daheim angekommen müssen wir jetzt noch 14 Tage in Heim-Quarantäne verbringen. Aber zum Glück ist Home-Office ja mittlerweile zum Alltag geworden.

Bildquellen

  • brueckl_masks_flight: Sophie Brückl
  • sydney_airport_empty: Sophie Brückl
  • boardingpass_brueckl: Sophie Brückl