In den letzten Jahren sind Low-Code-Plattformen immer besser geworden. Sie lassen sich einfach lernen, userfreundlich einsetzen und führen zu einem schnellen Ergebnis. Warum und vor allem unter welchen Umständen man jedoch trotzdem beim Einsatz von Low Code Applikation in Unternehmen aufpassen sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.
Um das “Warum” bzw. “unter welchen Umständen” herauszufinden, müssen wir uns zuerst mit den Grenzen von Low-Code-Plattformen beschäftigen. Wie wir schon festgestellt haben, sind Applikationen damit sehr einfach über vorgefertigte Bausteine zusammenzustellen und daher oft auch für Laien gut verwendbar. Und hier haben wir auch schon die ersten beiden großen Mankos an Low-Code-Plattformen: die Restriktionen der standardisierten Bausteine und das Bilden einer Schatten-IT.
Starten wir damit, diese Schatten-IT näher zu beleuchten, da dies ein oft unterschätztes Problem in Organisationen darstellt. Viele kennen das Problem, man benötigt eine kleine Applikation oder einen Report zur Erleichterung bzw. Automatisierung der täglichen Prozesse, aber bis in der IT-Abteilung dafür Ressourcen frei werden, kann es schon einige Zeit dauern. Mit einer Low-Code-Applikation lassen sich einfache Prozesse schnell abbilden und man hat vermeintlich Zeit gespart, indem man sich die Applikation selbst zusammengestellt hat. Allerdings muss man sich hier das Big Picture ansehen. Denn auch bei Low-Code-Applikationen wird oft Hilfe von der IT-Abteilung oder dem Helpdesk erwartet. Vor allem, wenn sich die Applikation im Unternehmen verbreitet. Es kann sein, dass durch Updates der Plattform Probleme entstehen und die Anwender:innen hier Unterstützung benötigen. Dadurch werden einerseits wieder IT- und Helpdesk-Ressourcen belegt. Andererseits kann es sein, dass unterschiedliche Low-Code-Plattformen verwendet wurden und es hierdurch sehr lange dauern kann, bis bei Problemen geholfen werden kann. Denn auch die IT-Abteilung muss sich diese Plattformen zuerst einmal ansehen und verstehen.
Ein weiteres großes Problem bei der Schatten-IT ist, dass es hier durch die Verwendung einer Low-Code-Plattform zu Sicherheitslücken kommen kann. Einerseits durch die Plattform selbst, wenn diese den Sicherheitsstandards des Unternehmens nicht entspricht. Andererseits aber auch durch die entstandene Applikation, die vielleicht Zugriff auf Daten gibt, ohne benötigte Restriktionen zuerst abzufragen, weil es für den/die Ersteller:in klar ist, dass er/sie selbst das ja darf. Wenn diese Applikation aber auch von anderen benutzt wird, kann es schnell zu Sicherheitsverstößen kommen.
Eine Möglichkeit die Schatten-IT zu bremsen, ohne auf Low-Code-Plattformen gänzlich zu verzichten, wäre es, eine durch die IT geprüfte Plattform im ganzen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Damit lässt sich der Wildwuchs an Plattformen eingrenzen. Zusätzlich können gezielt Schulungen zur richtigen Verwendung gehalten werden. Sollten Probleme mit der Plattform auftreten, wissen die IT und der Helpdesk sofort darüber Bescheid und können unterstützen.
Informieren Sie sich in unserer nächsten Newsausgabe über weitere Punkte, über die man sich beim Einsatz von Low-Code-Plattformen bewusst sein sollte.
Autor:in: Sophie Brückl