solvistas bei der WeAreDevelopers Conference 2017

Mitte Mai fand zum ersten Mal die WeAreDevelopers Conference in Wien statt. Da viele sehenswerte Beiträge angekündigt waren, war die solvistas mit 3 Mitarbeitern vertreten. Ein weiterer Pluspunkt waren die hochkarätigen Sprecher, von Rasmus Lerdorf (Erfinder von PHP) über Joel Spolsky (CEO von Stack Overflow) zu John Romero (Mitbegründer von id Software und Game Designer für DOOM, Quake,…) und etliche mehr.

1. Tag – allgemeine Vorträge

Als wir an der Marx-Halle ankamen, war der große Andrang ersichtlich, den diese Konferenz auslöste. Wir mussten 20 Minuten auf den Einlass warten, trotzdem 4-5 Kassen gleichzeitig offen waren. Diese Masse an Besuchern überraschte selbst die Veranstalter der WeAreDevelopers und überforderte diese zu Anfang. Es war auch in der Halle ziemlich voll und man musste sich früh anstellen, um einen (Steh-)Platz bei den Vorträgen zu ergattern.

Am ersten Tag waren hauptsächlich allgemeinere und marketinglastige Vorträge zu sehen. Diese brachten den Umgang mit diversen Tools bzw generelle Handlungsweisen in großen Unternehmen näher. Ein weiterer großer Teil der Vorträge am ersten Tag fand zum Thema Virtual Reality statt.

Zwischen den Bühnen waren Stände diverser Firmen aufgestellt, die auch alle zumindest einen Vortrag gehalten haben. Das hatte den Vorteil, dass man nach den Vorträgen noch persönlich mit den Vortragenden reden konnte und allfällige Fragen beantwortet werden konnten.

Mein Highlight an diesem Tag war unter anderem der Vortrag von John Romero. Er sprach über „Programming Principles“ und wie sich das Vorgehen in der Entwicklung von Spielen bei seiner Firma über die Jahre weiterentwickelt hat. Ein weiterer sehr interessanter Vortrag wurde von Dominic Price (Atlassian) gehalten. Er erklärte wie man bei Atlassian die interne Applikation „Team Playbook“ entwarf um das Teamdenken zu stärken und die Effizienz und Effektivität der Teams zu steigern.

2. Tag – technische Vorträge

Der zweite Tag war schon um einiges besser organisiert. Die Vorträge waren technischer und dadurch, dass weniger Besucher teilnahmen, als am ersten Tag waren zumindest immer Stehplätze vorhanden.

Bei den Beiträgen an diesem Tag zogen sich 2 Themen durch fast sämtliche Beiträge: „Refactoring“ und „Testing“. Zu diesen beiden Themen gab es jeweils eigene Vorträge, sie kamen aber auch immer wieder in Vorträgen vor, bei denen sie nicht das Hauptthema waren. Weitere wichtige Themen am zweiten Tag waren „Continuous Integration“ und „Continuous Delivery“.

Wenn man also einige Beiträge angeschaut hat, wurde einem klar, wie wichtig kontinuierliches Refactoring im laufenden Prozess und das Schreiben von Tests vor Fertigstellung des Codes ist. Es kam immer wieder vor, dass diese beiden Prinzipien mit dazu beitragen wartbaren und erweiterbaren Code über Jahre hinweg zu behalten. Und dass es im Endeffekt Entwicklungsarbeit spart, wenn diese beiden Themen in den Entwicklungsprozess mit eingebunden werden.

Mein Highlight an diesem Tag hatte jedoch nichts mit diesen wichtigen Prinzipien zu tun, sondern war der Vortrag von Rasmus Lerdorf über PHP7. Gleich zu Beginn entschuldigte er sich dafür, PHP erfunden zu haben und erklärte, dass diese Skriptsprache nie dafür gedacht war, für so viele Anwendungsarten verwendet zu werden, wie es der Fall ist. Deshalb wurde PHP auch immer globiger und komplexer. Mit der neuen Version wurde viel Komplexität herausgenommen und generell die Codebasis überarbeitet. Dies führt dazu, dass mit der neuen Version nur noch ca die Hälfte der Ressourcen benötigt wird, wie mit Version 5 (am weitesten verbreitete PHP-Version). Da darf man gespannt sein, wie sich PHP weiterentwickelt.

Fazit

Alles in Allem war die WeAreDevelopers eine tolle Konferenz mit interessanten Vortragenden, die man sonst wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen würde. Es wurde viel neues präsentiert und altbewährtes vorgestellt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lief auch die Organisation des Events ohne Probleme weiter. Ich freue mich schon, was und vor allem wer nächstes Jahr dabei sein wird.